Meine Projekte und Werkgruppen entstehen oft aus einem kreativen Prozess heraus, der zu Beginn noch nicht ahnen lässt, in welche Richtung er sich entwickeln wird. Mit dieser Werkgruppe ist eine umfangreiche Beschäftigung mit dem Thema Lebenslinien aus einem Seminar entstanden, an dem ich selbst teilgenommen habe. Ausgangspunkt waren Assoziationen und Fragen persönlicher wie auch übergeordneter Natur zum Begriff des Lebenslochs. Das führte weiter zu Lebenspunkten, die sich im fortlaufenden Prozess mit den Lebenslöchern zu Lebenslinien verbanden. In besonderer Weise habe ich die unmittelbare Wortbedeutung in die künstlerische Form mit einbezogen über die Bohrung, Lochung oder Bindung der Buchobjekte, die die Punkte oder Löcher markieren. Die Lebenslinien habe ich im extremen Breitformat der Bücher aufgegriffen, versehen mit Linien, an denen sich inhaltlich die kalligrafisch gestalteten Fragen und Assoziationen entlang ziehen. Die Bücher und Buchobjekte bilden den Ausgangpunkt für weitere Werke und Objekte in verschiedenen Materialien. Mit den Lebenslinien ist eine Werkgruppe entstanden, die dem Betrachter in besonderer Weise Raum für eigene Gedanken und Interpretationen lässt und zur sinnlich, begreifenden Erfahrung anregt.